Yayoi Kusama Covered Everything in Dots and Wasn't Sorry.
- Martina Nommsen
- 24. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. März
Fausto Gilberti: Yayoi Kusama
Covered Everything in Dots and Wasn’t Sorry

Organische Formen, Landschaften, Kleidungsstücke, verspiegelte Räume, expressive Farben – all dies findet sich in Yayoi Kusamas eindrücklicher Kunst. Auf diesen Elementen erheben sich unzählige Punkte unterschiedlicher Grössen, welche Kusamas Werk so einzigartig und charakteristisch machen.
Bereits 2020 erschien die Ausgabe Yayoi Kusama Covered Everything in Dots and Wasn’t Sorry von Fausto Gilberti bei Phaidon Press Limited und versammelt auf knapp 50 Seiten spannende Informationen zu Yayoi Kusama sowie Gilbertis eindrückliche Visualisierungen ihres Lebensweges.
Der Italiener Fausto Gilberti arbeitet als Illustrator, Kinderbuchautor und Maler. Er veröffentlichte bereits elf Kinderbücher und nahm mit seinen eigenen Kunstwerken an internationalen Ausstellungen teil. Seine Arbeiten präsentiert er unter anderem auf seinem Instagram-Kanal unter @fausto.gilberti.
In der Phaidon-Reihe erschienen von Gilberti Marina Abramovic Turned Herself Into Art and Wasn’t Sorry, Louise Bourgeois Made Giant Spiders and Wasn’t Sorry, Banksy Graffitied Walls and Wasn’t Sorry, Yves Klein Painted Everything Blue and Wasn’t Sorry sowie Jackson Pollock Splashed Paint and Wasn’t Sorry.

Gilbertis Zeichnungen reduzieren sich auf die Farbskalen Weiss, Schwarz und Rot-Orange. Es ist diese zurückhaltende Tonalität, welche die Präsenz der Zeichnungen selbst intensiviert und nicht nur für Kinderaugen eindrücklich erfahrbar macht. Kurze, schnörkellose und doch prägnante Sätze zu besonderen biografischen Erlebnissen Kusamas unterstreichen die Visualität und veranschaulichen das Leben der Künstlerin auf eine spielerische und zugleich informative Art.

Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama wurde 1929 in Matsumoto geboren und nimmt die Leser:innen in dieser Publikation mit auf eine Reise durch ihr Leben. Erzählt in der Ich-Perspektive erscheint die Geschichte sehr persönlich: Kusama berichtet davon, dass sie schon als junges Mädchen immer ein Notizbuch bei sich trug, um alles, was sie sah, zeichnerisch festhalten zu können. Schon früh träumte sie davon, eine Künstlerin zu werden – sie reiste 1958 alleine in die USA mit einem Koffer voller Zeichnungen und den Kopf voller Träume.
Sie fühlte sich einsam und begann in ihrem Apartment zu zeichnen, skizzierte Punkte über Punkte und traf schliesslich auf die Malerin Georgia O’Keefe, mit deren Hilfe sie die Kunstwelt betrat. Kusama berichtet von ihren unterschiedlichsten Herangehensweisen an die Kunst, ihre interdisziplinären Werke und erzählt von Happenings und Demonstrationen. Auch von ihrer Krankheit erzählt Kusama sowie von ihrer Rückkehr in ihr Heimatland Japan 1973, wo sie sich einer neuen Art künstlerischer Auseinandersetzung zuwandte und besondere Berühmtkeit für ihre Polka Dots erlangte.

Phaidon empfiehlt das Buch für Kinder zwischen 4-7 Jahren – persönlich würde ich diese Altersempfehlung in beide Richtungen erweitern, denn die Zeichnungen sind in ihrer minimalistischen und ausdrucksstarken Präsenz und reduzierten Tonalität auch für kleinere Kinder optisch äusserst ansprechend.
Yayoi Kusama ist eine der bekanntesten und einflussreichsten Künstlerinnen in der internationalen Kunstwelt und dieses Buch eine klare Hommage. Das kleine Werk ist nicht nur für Kunstliebhaber:innen und Verfechter:innen weiblicher Persönlichkeiten interessant, sondern auch hinsichtlich der Thematisierung und Enttabuisierung psychischer Krankheiten eine absolute Empfehlung meinerseits für das Bücherregal.
Weitere Informationen zu der Reihe bei Phaidon Press findet ihr bei Phaidon Kids auf https://www.phaidon.com/phaidon-kids/ages-3-5/yayoi-kusama-covered-everything-in-dots-and-wasn-t-sorry--9781838660802/
Weitere Informationen zu Yayoi Kusama und ihrem selbst gegründeten Museum findet ihr hier: https://yayoikusamamuseum.jp/en/home/
Auch auf Instagram könnt ihr spannende Details zu Yayoi Kusama entdecken: yayoikusama_
Auch interessant: ab Herbst 2025 wird die Fondation Beyeler erstmals in der Schweiz eine grosse Retrospektive der Arbeiten Kusamas präsentieren:
Es handelt sich hierbei um eine unbezahlte, unabhängige Rezension und die Wiedergabe meiner persönlichen Meinung; das Buchexemplar wurde privat erworben.
Kommentare